Seit Kurzem gerate ich ins Grübeln, wenn ich mit der Gabel eng gepressten Thunfisch aus der Büchse schabe. Mir wird bewusst, dass ich eine intelligente Lebensform verspeise. Vegetarier jubilieren jedoch verfrüht. Auch sie müssen umlernen.
Es gibt keine Ausnahme: Jede Kultur verurteilt Selbstbezogenheit und befürwortet Rücksicht auf andere. Egoismus und Altruismus bilden einen Widerspruch, der vielen zu schaffen macht. Sie fühlen sich in eine schlechte Welt hineingeboren. Das muss nicht sein. Widersprüche lassen sich entkräften, indem man sie in Zusammenhänge stellt, die über unseren Alltag hinausgehen. Weiterlesen
Der erste Blick ist unschuldig. Daran halte ich fest. Und mir fallen noch weitere Köstlichkeiten dazu ein. Es heisst immer, Lehrkräfte seien besonders ausgestellt. Mag sein. Was wir hingegen mitbekommen, kann man die Intimität einer Schulklasse nennen. Das gibt es tatsächlich. Gerade, wenn es um Blicke geht. Weiterlesen
Nun fliegen sie wieder, die Glühwürmchen oder Leuchtkäfer. Besucher durchkämmen in Massen den Ort. Ihre Freude liegt auf der Hand, aber wie immer beruht sie auf einem beschränkten Verständnis von Natur. Weiterlesen
Irgendwo im Amazonas galt jemand als Heiler oder Schamane, wenn er in einer Wolke von Moskitos ohne mit der Wimper zu zucken ausharrte. Weiterlesen
Wären Rapper oder Hip-Hopper Matroschkas, diese bekannten russischen Figuren, was steckte zuinnerst in ihnen? Welche kleinste Figur spränge zuletzt heraus? Lange nach Bob Marley und James Brown: Weiterlesen
Man sollte nicht an jeder Friedenspfeife nuckeln, die einem so geboten wird. Weiterlesen
Die Weiden leuchten. Ihre Ränder sind geschoren, als wären Friseure am Werk gewesen. Kühe ruhen wie Schiffe in einem Meer von Licht. Sie malmen vor sich hin. Selbst die Zäune wirken frisch. Die zahllosen Durchgänge sind für uns Wanderer artig instandgehalten. Ein ausgereiftes Landleben, das Touristen aus aller Welt in Erstaunen versetzt. Genauso gut kann es einen das Fürchten lehren, wenn ein ganzes Volk eine derartige Perfektion ableistet. Das geht nicht ohne sozialen Druck, nicht ohne Selbstkontrolle, die ängstlich vorsorgt. Weiterlesen
Als der Beatles-Apple die Branche wechselte, bekam er einen Biss verpasst. Ob er hälftig blieb, ist nicht erkennbar. Weiterlesen
Immer mehr Mütter lassen sich ihr Kind herausschneiden. Weiterlesen
Selten gönne ich mir ein Vollbad. Ich mag es nicht, wenn die Knie aus dem Wasser ragen und, äh, der Bauch. Aber immer lasse ich mich für eine gewisse Zeit ganz unter Wasser gleiten. Dann lausche ich meinem Herzschlag. Weiterlesen
Eine Handauflegerin führt ‘radikale Vergebung’ im Angebot. Dieser Ausdruck klingt bei mir nach. Diese Praktik dürfte zwischen uns ganze Kerker öffnen, sollte sie sich durchsetzen. Aber wie vergibt man radikal? Weiterlesen
Du bist süchtig! Bin ich süchtig? Das Urteil ist rasch zur Hand. Und es teilt hart aus. Wir zücken es wie Küchenmesser. Fachleute hingegen zögern lange damit. Denn Sucht meint auch Unmündigkeit. Das müssen wir umdeuten, sofern wir einen radikalen Humanismus wollen. Weiterlesen
Wenn Kultur eine besondere Stufe der Natur sein soll, dann sind wir Menschen auch mit dem Gelben Schleimpilz verwandt. Und wie!
Weiterlesen
Den Sommer über naschten wir öfters am Brombeerstrauch. Diese Verköstigung direkt ab Natur wurde mir zu einem lebendigen Sinnbild.
Weiterlesen
Nun habe ich das Spiel ‘Journey’ mehrmals durchgespielt. Bis auf einen Gesichtspunkt bin ich angenehm überrascht. Auch über mich selbst. Und darüber, dass die künstliche Welt des Spiels notwendig zur echten Welt gehört. Weiterlesen
Meine Mutter hatte die Betten frisch bezogen, ich setzte mich auf den Rand und liess die Beine baumeln. Weiterlesen
Es brüskiert den gesunden Menschenverstand, wenn uns weisgemacht wird, aus nichts könne etwas entstehen. Man sagt dann einfach, es sei Gott, der das vermag. Aber mit dem Urknall verhält es sich nicht anders. Weiterlesen
Es gibt Anzeichen dafür, dass das Leben den Planeten verlassen wird, bevor er in der Sonne verglüht oder neben ihr erkaltet. Diese Aussicht hätte das Zeug zur Religion. Weiterlesen
In den letzten Wochen kam es vor, dass ich in sommerlichen Gaststätten neben Behinderten zu sitzen kam. Weiterlesen
Letzthin durchstreifte ich die Gemeinde meiner Kindheit wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Ich war angenehm schockiert.
Weiterlesen
Die folgenden Gedanken sind nicht an Traumatisierte gerichtet.
Weiterlesen
Auf Campingplätzen ist man der Natur kaum näher als sonst wo, trotz Bäumen, Stränden und Hecken. Im Gegenteil. In Städten jedenfalls ist mehr Natur zu haben, vorausgesetzt, dass mit Natur Wildwuchs gemeint ist, sprich Freiraum.
Weiterlesen
Selbst im Hochsommer wird die Mainau rege besucht. Die Blumenmeere beglücken im Frühjahr die Massen. Dennoch ist die Mainau eigentlich eine Toteninsel. Weiterlesen
Eine junge Frau schwärmt von Mexiko. Stricktasche, Strickjacke, die Haare vielleicht angefilzt, was das wäre leicht überzeichnet. Aber sie dreht Zigaretten. Weiterlesen
In Zügen und Bussen wird man Zeuge von Gesprächen. Es sind Fetzen von Sinn, ohne Informationsgehalt. Ihr Wert ist ein anderer. Weiterlesen
Fussball fand ich immer rüpelhaft. Es gab mir auch handlich Gelegenheit, dass ich mich in feinsinniger Künstlerschaft oder Ähnlichem davon absetzte. Meine abfällige Meinung bestand bis vor Jahren, als ich durch Fernsehkanäle zappte. Seither ist dieser Sport in meinen Augen sogar zu einer Kultur geworden. Weiterlesen
Immer, wenn Offiziere Befehle zu einer Übung ausgaben, stand ich beschämt da. «Ich orientiere», riefen sie. Und: «Ich will!» Damals war ich beeindruckt von dieser cäsarischen Haltung. Im Grunde zitierten sie aber nur aus einem Handbuch.
Eine alte Dame wirft Stöckchen, ihr Zwergpudel holt und bringt. Das wäre nichts Besonderes, wenn das Tier dabei nicht angeleint bliebe. Die Rollleine erlaubt diesen seltsamen Auslauf. Weiterlesen
Claude Lévi-Strauss, dieser Freund des Menschen, hat sich erst spät der Kultur Japans gewidmet. Ihre Andersartigkeit wirft Klarheit auf uns westlich Zivilisierte. Weiterlesen
Ein japanischer Professor berät Frauen bei Schwangerschaft und Geburt. Regenmantel, Hut, Hornbrille, verschmitztes Gesicht. Wie sollte er auch nur einen Hauch davon verstehen?
Weiterlesen
Wenig Staat, Wettbewerb überall, ausgelagerte Spezialisierung. Schande denen, die rote Zahlen schreiben. Was steckt zuinnerst in der neoliberalen Einstellung? Wäre sie eine Babuschka, was käme heraus? Weiterlesen
Speeddating ist bekannt. Mir ist sogar ein Blitzflirt widerfahren: Vor Jahren kam es so, dass ich, wie so oft, nachts auf meinen Zug wartete, während ich mich, auch wie so oft, in planetarisch gestimmter Schläfrigkeit befand. Weiterlesen
An die Stufen zur Pädagogischen Hochschule Zürich sind Stichworte gemeisselt wie reflektiert, kritisch, strukturiert, authentisch, kommunikativ, informiert, differenziert, engagiert, systematisch, interessiert, konstruktiv, motiviert.
Der Mensch sei ein Irrläufer der Natur, seine Spezies eine Katastrophe. Seit einiger Zeit entfremde ich mich zunehmend von dieser Überzeugung. Weiterlesen
Der erste Blick ist unschuldig, auch wenn er auf Hintern oder in Ausschnitte geht. Weiterlesen
Einmal kam es so, dass ich nachts vor einem Friedhof auf ein Taxi wartete. Weiterlesen
Zu hoher Blutdruck, einmal mehr. Weiterlesen
Wir warteten auf den Abflug. Weiterlesen
Im ersten Kanal des Schweizer Radios läuft derzeit Musik, die aus den 80er-Jahren stammt. Weiterlesen
Wenn jemand sich anstössig verhält, heisst es gerne, das liege an seiner Kindheit. Weiterlesen
In Berlin ist alles halb so schlimm, sagt man. Weiterlesen
Früher war ich der Überzeugung, ich müsste mich selbst finden. Ich habe Besseres gefunden. In Griechenland. Weiterlesen
Wie leicht lässt sich das spiessige Kleinbürgertum verachten, womöglich allzu leicht. Weiterlesen
Früher hasste ich Weihnachtsmärkte. Weiterlesen
Die meisten Erwachsenen misstrauen Jugendlichen. Ihr Misstrauen verrät einiges über sie selbst. Weiterlesen
Jugendliche nehmen sich naturgemäss zu wichtig. Damals war ich von Esoterik derart angetan, dass ich glaubte, meine Person wäre Mittelpunkt und Aufgabe eines geheimen Planes. Weiterlesen
Mein Vater fühlte sich als Kind im Nebel Zürichs geborgen. Das widerspricht dem geläufigen Empfinden. Weiterlesen
Die kleinste Form von Gesellschaft sei der Brauttausch unter Familien, so Claude Lévi-Strauss. Weiterlesen
Ändere dein Verhalten! Täglich kommt dieser Wunsch auf, aber meistens bleibt er ohne Erfolg. Weiterlesen
Der Feind, der Gegner wird herabgewürdigt bis entmenschlicht. Dabei sollte man nicht zu weit gehen, denn am Ende isst man ihn noch auf. Weiterlesen
Die Moderne hat zähe Gegner. Sie treffen sie empfindlich. Was macht sie falsch? Weiterlesen
Letzthin blickte ich im Traum begeistert in wirbelndes Laub hoch. Eine Frau erzählte im Zug, sie hätte im Traum eine Unmenge kugelartiger Kätzchen weggespült. Weiterlesen
Homosexuelle sollen heiraten dürfen und Kinder bekommen. Das mag umstritten sein. Die Gegner davon werden gerne Homophobe genannt. Ihr Vorbehalt hat jedoch mit Angst nichts zu tun. Vielleicht lohnt es sich, zur Abwechslung die Gegner zu verstehen. Denn streng genommen müssten sie Homosexuelle sogar dazu verpflichten, Kinder grosszuziehen. Diese Forderung ergibt sich jedenfalls sachlich aus ihrem Anliegen. Weiterlesen
Ein persönliches Vorbild für mich ist die Figur des Dale Cooper aus der Serie Twin Peaks, Weiterlesen
Seiner Vermittlung verdanke ich einiges wie das Wissen darüber, dass unser Gehirn im Verhältnis weit mehr Energie erzeugt als die Sonne. Weiterlesen
Zwei unterhalten sich über das Oktoberfest, ein Schweizer und eine Türkin oder Albanerin. Weiterlesen
Ein neues Wohnen für Menschen aus schattig feuchten Hinterhöfen. Die Teilung Deutschlands jedoch liess die Anlagen in die Höhe schiessen. Nur so war der nötige Wohnraum gewährleistet. Weiterlesen
Der wahre Frühling entfaltet sich unter Menschen an der Schwelle zum Winter. Besonders dann werden sie zu vorsätzlichen Tätern ihrer Fruchtbarkeit. Sinnlichkeit der Früchte. Ernteüberschuss. Weiterlesen
Mir gefallen die Schweinwerfer entlang der Rollbahn. Man spricht von Befeuerung. Bei Nacht wecken sie urban romantische Gefühle, tagsüber werden sie zu einem Sinnbild für Menschen schlechthin.
Die Oase Kreuzbergs: Hier scheinen sie gelitten, die Mikro-Dealer aus Afrika.