Mein Vater fühlte sich als Kind im Nebel Zürichs geborgen. Das widerspricht dem geläufigen Empfinden. Seitdem er mir erklärt hat, woran das liegt, teile ich sein Gefühl. Denn wir könnten den Nebel nur deshalb sehen, weil er Licht spiegle, meinte er. Also empfand er sich in eine Decke von feinstem Licht gehüllt.
Wenn man sich diesen Zusammenhang vorstellt, sieht man auf einmal das Sonnenlicht in den Nebeltropfen eingewoben. Genau genommen spiegeln die obersten Tropfen, so klein sie auch sein mögen, die Sonne in voller Grösse. So wird ihr ganzes Licht millionenfach in die tieferen Nebelschichten gespiegelt, bis sie unten ankommen.
In höheren Wohnlagen mag man sich an der einen Sonne wie zu Sommerszeit erfreuen und die Volkschaften bedauern, die auf dem Grund des Nebelmeeres herumgeistern. Dort aber sind wir von einer millionenfach vervielfältigten Sonne umgeben.
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