Ein persönliches Vorbild für mich ist die Figur des Dale Cooper aus der Serie Twin Peaks, Agent des föderalen Ermittlungsbüros, besser bekannt als FBI. Diesen Namen verdeutsche ich aus gutem Grund: Das FBI gehört zu politischen Kräften in den Staaten, die lokale Eigenarten durch Zentralisierung entmündigen. So ist diese Behörde auch mit Widerstand beschäftigt. Ihre Beamten beissen auf Granit bei den Holzfällern und neureichen Siedlern von Twin Peaks. Nicht so Dale Cooper.

Sein Vorgehen glückt, weil er den lokalen Bräuchen mit Respekt begegnet. Kein Charakter wäre ihm zu verschroben, um ihn abfällig zu behandeln. Selbst den erniedrigten Bösewicht betreut er in seinem Sterben. Die Menschen belässt er in ihrer Art, ebenso die Frau, die mit einem Holzscheit spricht. Sie sind für ihn wie Schlafende, die man nicht verfrüht wecken darf.

Öffentlich bekennt sich Cooper zu seinem Genuss an der Natürlichkeit. So nascht er Süssigkeiten und pisst an Douglas-Tannen, deren windiges Geäst er voller Entzücken lobt. Dadurch erlöst er die Leute aus ihrer Heimlichkeit. Denn Vielem, was Twin Peaks’s Düsternis ausmacht, liegt natürliche Bedürftigkeit zugrunde. Die Blösse des Lebens eben, die verborgen gehalten wird.

Im Übrigen liest Cooper seine Träume oder ersucht andere, sie zu deuten, damit er bei seiner Aufklärung weiter kommt. Zu eben diesem Zweck befolgt er Weisheiten Tibets und vollzieht indianische Praktiken.

Nur zu gerne öffnete ich wie er das Fenster des Hotelzimmers und gewärtigte im Wasserfall, der davor gleichförmig tost, eine Art Wahrheit für alles. Zumindest für Vieles.