Im Tessin sterben die Dörfer zum zweiten Mal. Zwar konnten die Rusticobesitzer aus der Nordschweiz oder sonst woher das erste Dorfsterben etwas wegschminken. Nun im Alter angekommen finden sie keine Abnehmer für ihren Besitz. Weiterlesen “Dörfersterben”
Letzthin war ich zu einem Jubiläum eingeladen. Die Grosstante meiner Partnerin feierte ihren Hundersten. Mein Erscheinen sorgte für Unmut, da ich für diesen Anlass zu sommerlich gekleidet war. Erst später würde mir Genugtuung widerfahren. Weiterlesen
Erwachsene verändern sich. Wie alles. Eine Schulleiterin, die sich ungewöhnlich lange im Amt hält, meinte zu mir, seit wenigen Jahren seien Eltern kritischer geworden. Und zwar aus Unsicherheit, wie sie mutmasst. Ich horche auf. Denn diese Eltern sind genau so alt wie ich.
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Unter Erziehern sind Idealisten verbreitet. Man könnte sie Fundis nennen. Ich sehe mich hingegen als Realo. In aller Bescheidenheit. Für den pädagogischen Idealismus fehlt mir wohl sehr oft die nötige Einbildungskraft. Weiterlesen “Idealismus in der Erziehung”
Wo sind all die Väter hin? Wo sind sie geblieben? Weiterlesen
Wenn man Geburtstag hat, erhält man Grüsse von Versicherungen, Hotels, Grossverteilern und der Bank deines Misstrauens. In der Regel pfeifen wir auf solche Glückwünsche. Das gilt aber nicht für alle.
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Es zählt als Meisterleistung der Aufklärung, dass sie mit Lügen in der Erziehung aufgeräumt hat. Wir lachen über den Daumenschneider, der dein Lutschen bestialisch bestraft. Genauso über den Crampus, der dich bei schlechtem Benehmen holt. Oder darüber, dass bei Selbstbefriedigung das Rückenmark faulen soll. An Stelle dieser alten Lügen sind allerdings neue getreten.
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Nur zu gerne würde ich Pendeln, Kartenlesen, Astrologie oder Sheng-Pfui als Humbug abkanzeln, aber es gibt mindestens zwei Argumente, die mir im Weg stehen. Weiterlesen
Wie will man einem Heranwachsenden die Nutzung des Smartfons beschränken, wenn er täglich Passanten zuhauf damit beschäftigt sieht? Zürich, Seoul, New York: Überall das gleiche Bild. Die Sorge, unter uns grassiere Willensschwäche, greift zu kurz. Für unsere Faszination am Bildschirm kennt die Wissenschaft ungeahnte Gründe. Weiterlesen
Mark Everett, alias Mister E von der Band Eels, hat eine Autobiografie verfasst, aus der ich hin und wieder vorlese. Beinah ausnahmslos stösst auf Begeisterung, was er sagt. Und vor allem, wie er es sagt. Die jungen Leute fühlen sich verstanden. Woran das liegt, sagen sie nicht genau. Wahrscheinlich geht es um ihre Eltern, die in meinem Alter sind. Also kann ich nur mutmassen.
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Eine neue Angst geht um: Unser virtuelles Ich macht uns Sorgen. Weiterlesen
Eine Bühne, zweigeteilt. Auf der einen Seite sitzt Spieler Rot im Sessel mit Smartphone, die Beine übereinander geschlagen, auf der anderen Seite, in einer Art Kleinbüro mit Tisch und Regal, Spieler Blau. Ein kleines Lehrstück wird gegeben.
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Der Jugendliche hängt am Smartphone über Stunden. Die Kopfhörer auf, die Daumen in Bewegung, die Augen starr auf den kleinen Bildschirm geheftet. Es ist kaum zum Aushalten. Findet sich denn keine bessere Einstellung dazu, als dass man nur die Nerven verliert? Weiterlesen
Konzentration hat abgenommen, heisst es. Die Sorge, wir würden zu stark abgelenkt, ist berechtigt, die Mühe für mehr Konzentration wohl vergeblich.
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Darf ich vorstellen? Rolf B, Gewerbler, Arbeitgeber, Freisinniger, Mitglied im Serviceclub, Gemeinderat in der dritten Legislatur, neuerdings mit Parlamentsvorsitz. Weiterlesen
Mit unseren Idealen liegen wir selten richtig. Meist kommen wir damit zu spät. Kaum sind sie ausgereift zum Umbau der Dinge, passen sie schon nicht mehr in die Zeit. Weiterlesen
Im Netz wird auf einschlägigen Seiten das Gutmenschentum verspottet. Unter anderem gibt der Feminismus eine beliebte Zielscheibe ab. Was immer die Gründe dafür sind, die Zeit verstellt den Blick darauf, wie es gekommen ist, dass sich Frauen gewisse Dinge nicht mehr bieten lassen. Weiterlesen
Der Junge meiner Freundin hatte nichts dagegen, dass ich in diese Welt komme, in der er sich auskennt. Weiterlesen
Seit Langem stosse ich mich am Wort ‘spannend’, genauer an den Umständen, unter denen es benutzt wird. Allerdings gibt es immer Gründe, die nicht auf Anhieb sichtbar sind. Weiterlesen
Universität Konstanz, Exzellenz und Asbest. Die Bibliothek, wo ich vor Jahren zugange gewesen war, öffnete jüngst wieder ihre Tore. Vom Strande kam ich mit Gummilatschen und beschloss, einen Abstecher dahin einzulegen. Niemals hätte ich mir ausmalen können, dass ich den Ort schamerfüllt wieder verlassen würde. Weiterlesen
Pornos zeigen keine wahre Sexualität. Das höre ich immer wieder. Woher weiss man das eigentlich? Weiterlesen
Ausserhalb Oerlikon, Fussgängerampel: Eine ausländische Familie wartet Grün ab, ich stosse dazu. Es sind Tamilen, Inder oder Bangladeshi. In gut abschätzbarer Ferne zeigt sich etwas Verkehr, also setzen Mutter und Kinder noch bei Rot über die Strasse. Zum Ärger des Vaters.
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Letzthin durchstreifte ich die Gemeinde meiner Kindheit wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Ich war angenehm schockiert.
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Die Vorschläge, wie man richtig erzieht, verändern sich seit Jahrhunderten. Vielleicht findet sich ein Ansatz, der diese Moden erledigt. Ein überhebliches Ansinnen, zugegeben, aber ein Versuch ist es allemal wert.
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Auf Campingplätzen ist man der Natur kaum näher als sonst wo, trotz Bäumen, Stränden und Hecken. Im Gegenteil. In Städten jedenfalls ist mehr Natur zu haben, vorausgesetzt, dass mit Natur Wildwuchs gemeint ist, sprich Freiraum.
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Gewisse Leute stehen seltsame Ängste aus. In ihrer Not wirken sie selbstbezogen und überheblich. Eine Ungereimtheit, die zu denken gibt. Wie liesse sie sich auflösen? Weiterlesen
Viele bemühen sich ein halbes Leben lang zumeist vergeblich darum, dass sie von ihren Eltern beingungslos in ihrem lebendigen Sosein anerkannt werden. Weiterlesen
Letzthin belauschte ich ein Gespräch zur Umdeutung des Monsters Nero, die derzeit im Schwange ist. Demnach soll der Römer durchaus bei Verstand gewesen sein Weiterlesen
An die Stufen zur Pädagogischen Hochschule Zürich sind Stichworte gemeisselt wie reflektiert, kritisch, strukturiert, authentisch, kommunikativ, informiert, differenziert, engagiert, systematisch, interessiert, konstruktiv, motiviert.
Früher war man einem Idealbild von sich selbst verfallen, das jeder Spiegel geschönt wiedergab. Oder man litt an einem Zerrbild seiner Person, das sich ebenso hartnäckig hielt. Mit der smarten Digital-Filmerei gewinnen wir heute Kontrolle über unser Selbstbild. Weiterlesen
Gamer haben einen schlechten Ruf. Weiterlesen
Die erste Sonne treibt viel Volk an die Seeufer. Die Leute wirken wie aus dem Winterschlaf erwacht. Weiterlesen
In einer Geschichtsarbeit las ich Hitlo statt Hitler. Das amüsierte mich. Weiterlesen
Depressive wissen nicht, was sie leiden. Ihnen fehlt notgedrungen ein Vergleichspunkt, der wesentlich wäre. Nicht so Schmitt. Weiterlesen
Was man mit Modalverben nicht alles anstellen kann. Sofern man will. Ein Müssen ist es keins und genauso wenig ein Sollen. Weiterlesen
Stehparty, Perlwein und Salzgebäck. Die Gesprächsthemen sind beliebig. Weiterlesen
Schon morgens hatte ich meine süsse Schuldigkeit getan. Weiterlesen
Wenn jemand sich anstössig verhält, heisst es gerne, das liege an seiner Kindheit. Weiterlesen
Oft fühlen sich Eltern von ihren Kindern verraten. Weiterlesen
Vor Wochen ass ich zufällig in einem Italiener-Club zu Mittag. Weiterlesen
Die meisten Erwachsenen misstrauen Jugendlichen. Ihr Misstrauen verrät einiges über sie selbst. Weiterlesen
Jugendliche nehmen sich naturgemäss zu wichtig. Damals war ich von Esoterik derart angetan, dass ich glaubte, meine Person wäre Mittelpunkt und Aufgabe eines geheimen Planes. Weiterlesen
Der wahre Frühling entfaltet sich unter Menschen an der Schwelle zum Winter. Besonders dann werden sie zu vorsätzlichen Tätern ihrer Fruchtbarkeit. Sinnlichkeit der Früchte. Ernteüberschuss. Weiterlesen