Als der Beatles-Apple die Branche wechselte, bekam er einen Biss verpasst. Ob er hälftig blieb, ist nicht erkennbar.  Wie sich nachlesen lässt kommt in diesem Logo reichlich Bedeutung zusammen: Biss und Bytes, der damalige Rohköstler Jobs, Newton unterm Baum, unser Euklid der Schwere mit dem Apfel, und überhaupt Natur und Technik, wobei Natur im Falle von Apple gleichzusetzen ist mit Einfallsreichtum, sprich Kreativität.

Also nur ein Gesichtspunkt von Natur. Es gibt jedoch andere:

Die Anbissstelle im Logo weist keinerlei Abdrücke von Zähnen auf. Wie bei Butterbroten bekommen wir die Spur einer solch animalischen Natürlichkeit auch bei angebissenen Äpfeln so klar zu Gesicht, dass man peinlich berührt sein müsste. Die Natur weist schreiende Missverhältnisse auf: Schiefe Vorderzähne, klobige Stockzähne, Kreuzbisse, Blutspuren von schlaffem Zahnfleisch, wie es gerade bei Äpfeln gerne vorkommt. Mein Gebiss weist im Unterkiefer vampirartige Eckzähne auf, die abzuschleifen meine Eltern bei der üblichen Zahnkorrektur verweigerten.

Nicht zu vergessen die rasche Bräunung des Apfels selbst, nachdem Zähne seine Haut durchstiessen und sein Fleisch abgruben. All diese Gesichtspunkte zählen nicht zu der Natürlichkeit, die im Apple-Logo angesprochen wird.

Mit Blick darauf könnte man meinen, Barbie hätte hineingebissen oder Ken mit ihren blankweissen Zahnschienen, die comicartig abstrahiert sind und bereinigt vom Gestank natürlicher Geschichte, wie sie der Menschheit seit je anhaftet wie eingetrockneter Schlamm.

Genau betrachtet erinnert diese Anbissstelle eher an die Teilfinsternis zweier Gestirne. Diese Lesart täte dem Anspruch der neocalvinistischen Pioniere im Silicon Valley auch eher Genüge: Nämlich dass wir uns zu staatenlosen smarten Techno-Ichs formen lassen, die eine üppig ins Kraut schiessende Natur anhand von Idealmassen an sich bereinigt haben und ihren kosmischen Platz seit je in sich selbst tragen.

Es ist nur zu hoffen, dass wir dann nicht wie Barbie aussehen.

Oder wie Ken.