Wöchentliche Rasenpflege ist in Wohnsiedlungen Pflicht. Die Rasen mögen dann an flauschige Spannteppiche erinnern, in der Dürre vergangenen Sommers gingen sie jämmerlich ein. Weiterlesen
Wenn ich in Städten ausgetrampelte Abkürzungen antreffe, fotografiere ich sie sofort. Auf Parkplätzen, im Aufmarschgebiet rund um Brücken oder Warenhäusern, überall, wo man Passanten zu Fuss mit Schildern und Schranken so leitet, dass Ordnung und Sicherheit gewährleistet sind. Nun habe ich schon eine kleine Sammlung beisammen. Weiterlesen
Nun musizieren sie wieder. Kinderkonzerte zu Advent. Viel Katzenjammer, aber viel Freude und Applaus beim geringsten Ton. Landauf, landab gibt es Musikschulen mit Gönnerschaft und eigener Verwaltung, nirgendwo jedoch finden sich kindsgerechte Ateliers für Malerei, Keramik oder Fotografie, die genauso gefördert würden. Man möchte Kinder frühzeitig kultivieren. Aber warum nur mit Musik? Weiterlesen
In Sachen Weltpolitik bevorzuge ich die Sichtweise oder Lesart, die grösstmöglichen Abstand zur Sache hält. Das heisst nicht, dass sie die beste Wahrheit liefert. Im Gegenteil, sie räumt mehr aus, als sie einbezieht. Der Grund ihres Vorzugs liegt darin, dass sie am meisten Menschlichkeit garantiert, da sie Freund und Feind wechselseitig überblickt. Zum Beispiel so: Weiterlesen
Früher war mir der technische Fortschritt wie so manchem verhasst. In den Achtzigern gehörte das zum guten Ton. Mittlerweile sehe ich die Sache anders.
Weiterlesen
Ausserhalb Oerlikon, Fussgängerampel: Eine ausländische Familie wartet Grün ab, ich stosse dazu. Es sind Tamilen, Inder oder Bangladeshi. In gut abschätzbarer Ferne zeigt sich etwas Verkehr, also setzen Mutter und Kinder noch bei Rot über die Strasse. Zum Ärger des Vaters.
Weiterlesen
Beachtlich, wie wir uns Mühe geben, dass wir vor der Neugierde anderer geschützt sind. Ihre Unart gilt für kindisch. Dabei übersehen wir, dass Neugierde eine natürliche Aufgabe hat.
Weiterlesen
Meine Mutter hatte die Betten frisch bezogen, ich setzte mich auf den Rand und liess die Beine baumeln. Weiterlesen
Was wir Menschen tun, könnte genauso natürlich sein. Wie alles, was wir umstandslos als Natur ansprechen. An dieser Vermutung dürften sich manche stören, andere fühlen sich aus Druck und Enge erlöst. Weiterlesen
Es gibt Anzeichen dafür, dass das Leben den Planeten verlassen wird, bevor er in der Sonne verglüht oder neben ihr erkaltet. Diese Aussicht hätte das Zeug zur Religion. Weiterlesen
In den letzten Wochen kam es vor, dass ich in sommerlichen Gaststätten neben Behinderten zu sitzen kam. Weiterlesen
Seit geraumer Zeit lebe ich in einem Haus jüngster Bauart zur Miete, mit vier Wänden und einem Dach und Rasen mit Einfahrt. Auch die Nachbarn leben so. Aber kaum einer versteht sich auf souveräne Nachbarschaft.
Weiterlesen
Auf Campingplätzen ist man der Natur kaum näher als sonst wo, trotz Bäumen, Stränden und Hecken. Im Gegenteil. In Städten jedenfalls ist mehr Natur zu haben, vorausgesetzt, dass mit Natur Wildwuchs gemeint ist, sprich Freiraum.
Weiterlesen
Es wird gemunkelt, Griechenland verschlinge Fördergelder, weil Europa die Wiege des abendländischen Denkens keinesfalls im Stich lassen werde. Das wäre beiderseits eine ziemlich peinliche Geschichte. Weiterlesen
Kaufleute geben auf ihr Auftreten und Benehmen besonders Acht. Das versteht sich von selbst. Aber warum ist das so? Weiterlesen
‘Wurmfortsatz der asiatischen Landmasse’ wurde Europa kürzlich genannt. Weiterlesen
Fussball fand ich immer rüpelhaft. Es gab mir auch handlich Gelegenheit, dass ich mich in feinsinniger Künstlerschaft oder Ähnlichem davon absetzte. Meine abfällige Meinung bestand bis vor Jahren, als ich durch Fernsehkanäle zappte. Seither ist dieser Sport in meinen Augen sogar zu einer Kultur geworden. Weiterlesen
Immer, wenn Offiziere Befehle zu einer Übung ausgaben, stand ich beschämt da. «Ich orientiere», riefen sie. Und: «Ich will!» Damals war ich beeindruckt von dieser cäsarischen Haltung. Im Grunde zitierten sie aber nur aus einem Handbuch.
Oberflächlichkeit beklagt sich leicht. Aber ob die, die sie verabscheuen, deshalb Tiefgang haben, ist keinesfalls ausgemacht. Ihnen widme ich die Frage, was Oberflächlichkeit eigentlich leistet. Weiterlesen
Zürich, Hauptbahnhof. Von der Time Lounge aus überblickt man das bunte Geschehen in der Bahnhofshalle. An diesem Ort gewöhnt man sich die Überzeugung ab, das Leben könnte sinnlos sein.
Wie gut, dass ich Soldat gewesen bin. Nicht dass ich nur deshalb ein Mann geworden wäre, irgendwie bin ich schon so zur Welt gekommen. Weiterlesen
Hetze macht zu schaffen, sie treibt Menschen in den Selbstmord. Hasskommentare, Mobbing. Vorschläge zur Lösung sind wie immer gleich gestrickt: Man verlangt bessere Moral oder rigide Gesetze oder beides. Das kostet Zeit und Mühen. Ich schlage vor: Sofortige Umwertung. Weiterlesen
Ein japanischer Professor berät Frauen bei Schwangerschaft und Geburt. Regenmantel, Hut, Hornbrille, verschmitztes Gesicht. Wie sollte er auch nur einen Hauch davon verstehen?
Weiterlesen
An die Stufen zur Pädagogischen Hochschule Zürich sind Stichworte gemeisselt wie reflektiert, kritisch, strukturiert, authentisch, kommunikativ, informiert, differenziert, engagiert, systematisch, interessiert, konstruktiv, motiviert.
Früher war man einem Idealbild von sich selbst verfallen, das jeder Spiegel geschönt wiedergab. Oder man litt an einem Zerrbild seiner Person, das sich ebenso hartnäckig hielt. Mit der smarten Digital-Filmerei gewinnen wir heute Kontrolle über unser Selbstbild. Weiterlesen
Am Untersee kleben Villen in Höhen mit bester Aussicht. Auch ich habe Jahre meines Lebens so verbracht: Ottenberg, Zugerberg, Ausläufer des Seerückens. Bombastische Ausblicke. Warum vermisse ich sie nicht? Weiterlesen
Der Mensch sei ein Irrläufer der Natur, seine Spezies eine Katastrophe. Seit einiger Zeit entfremde ich mich zunehmend von dieser Überzeugung. Weiterlesen
In einer Geschichtsarbeit las ich Hitlo statt Hitler. Das amüsierte mich. Weiterlesen
Wie gut, dass ich nicht mehr jung bin! Weiterlesen
Hinter dem Münster, im Pfalzgarten, nahm ich Platz auf einer Bank und schon sehr bald war ich planetarisch gestimmt Weiterlesen
Depressive wissen nicht, was sie leiden. Ihnen fehlt notgedrungen ein Vergleichspunkt, der wesentlich wäre. Nicht so Schmitt. Weiterlesen
Der erste Blick ist unschuldig, auch wenn er auf Hintern oder in Ausschnitte geht. Weiterlesen
Schon morgens hatte ich meine süsse Schuldigkeit getan. Weiterlesen
Der Vortrag war öffentlich, es ging um eine besondere Meditationstechnik, die Örtlichkeit nobel, der Kursraum eines Hotels gehobener Klasse, die Handvoll Publikum in meinem Alter oder darüber, mein Interesse lebhaft. Weiterlesen
Im ersten Kanal des Schweizer Radios läuft derzeit Musik, die aus den 80er-Jahren stammt. Weiterlesen
Früher hatten sie Angst vor Kobolden im Gebüsch. Heute sollten wir uns in Acht nehmen vor Idealen im Kopf. Weiterlesen
In Berlin ist alles halb so schlimm, sagt man. Weiterlesen
In Wirtschaft und Gesellschaft hat der Sport das Vorbild Kriegführung abgelöst. Weiterlesen
Wie leicht lässt sich das spiessige Kleinbürgertum verachten, womöglich allzu leicht. Weiterlesen
Im Anschluss an eine Party verliert eine junge Frau ihre Unschuld auf dem Fussboden. Weiterlesen
So genannte Intellektuelle verachten Autorennen. Das ist zu bedauern. Denn wider Erwarten zeigt sich dort ein zivilisatorisches Minimum in Reinform. Weiterlesen