Die Moderne hat zähe Gegner. Sie treffen sie empfindlich. Was macht sie falsch? Traurig ist sie einer reichen Feindschaft wegen, aber auch deshalb, weil sie für die Überzeugung steht, sie habe die Natur unter Kontrolle gebracht. Ihr Wesen jedoch ist Ungeduld. Das ist ihre Natur.

Sie setzt auf blosse Versorgung, ohne Gott und Volkstum. Denn sie hat gelernt, dass aus Unterversorgung Braunes hervorgeht und andere politische Extremismen sonstiger Färbung. Also zählt Machbarkeit. Die Mittel werden geschliffen, nötigenfalls erfunden.

Der Schah Irans strebte eine Modernisierung seines Landes an, die schneller vonstatten gehen sollte, als es Japan gelungen ist. Er drückte das Gaspedal durch, andere daraufhin die Bremse. So kam es ausgleichsweise zum shiitischen Gottesstaat. Das Nachbarland Irak wurde als Bollwerk dagegen hochgezüchtet. Es lief aus dem Ruder, so zerschlug man es erneut. In zwei Anläufen. Seine abgehalfterten Generäle bilden die Keimzelle der schwarzen Brühe, die nun in der Region ausfliesst, aber es ist kein Öl.

Das mag einfach klingen. Der ehemalige Premier Englands Blair jedenfalls gestand diesen Zusammenhang ein.

Und wenn es heisst, es ginge nur ums Öl, betont sich darin erneut die Natürlichkeit der Moderne, dass sie auf hohem Niveau Untergangsängste leidet und reflexartig Öl aus feinsten Adern schürft. Es ist wiederum das Traurige an ihr, dass sie anderen Natürlichkeit zum Vorwurf macht und die eigene nicht sieht.

In ihrer Ungeduld behandelt sie jene Völker schlecht, die an Traditionen hängen. Sie verachtet sie als rückständige Bauchmenschen, als Hemmschuhe bei Versorgung und rascher Machbarkeit. Der Plan ist schlüssig und vielversprechend. Wozu warten?

Das hat seine Schlüssigkeit, denn die Moderne verarbeitet langjährige religiöse und abergläubische Willkür.

Dennoch, die Mafia wäre längst ausgetrocknet, hätte der moderne Rechtsstaat den Menschen des Mittelmeers, die täglich ihren Heiligen Schnaps hinstellen, ernsthaft Respekt erwiesen.