Mit Moongirls Kleinen zog ich durch die Gassen von Besançon, ein Geburtstagsgeschenk für die Mutter zu kaufen. In einem Bastelladen boten sich uns vielfältige Möglichkeiten.
Der Kleinen schwebte etwas Rotes vor. Und sie deutete auf knallige Farben. Ich gab zu bedenken, dass Mama eher Weinrot gefiele. Gut, meinte die Kleine. Und runde Sachen, ergänzte sie, keine eckigen. Vermehrt hielt sie dann Ausschau nach Dingen, die sich in Schachteln verstecken liessen. Sie dachte an Figuren, die auf einer Feder herausspringen, solche aber liessen sich keine finden. Stattdessen sollte es Glitzerzeugs sein. Sachen, die glänzen, die funkeln. Davon wollte ich erst abraten, liess die Dinge jedoch vorderhand ihren Lauf nehmen. Und tatsächlich entdeckten wir alsbald eine Art Hutschachtel, somit rund und ebenfalls in weinroter Farbe, mit aufgeklebten Schlaufen, die im gleichen Ton gehalten waren, aber sie glänzten.
Schliesslich kamen Zahlen aus Holz dazu, weinrot gebeizt, genauer zwei davon. Wir legten sie zu Mamas neuem Alter in einer weiteren Schachtel zusammen, die in der Hutschachtel wunderbar Platz fand. Eine Kerze kam dazu und ein grosser Bleistift mit Radiergummi.
Schlussendlich hatten wir Zahlen und Sächelchen in einer Schachtel in einer Schachtel.
Mit glänzender Schlaufe. Und in Rot.
Man könnte von Kompromissen reden, die zu diesem Ergebnis führten. Insgesamt ist es eine Dialektik. Eine Gangart des Lebens, die für eine wunderbare Mischung sorgt. Diese ergab sich in diesem Fall aus dem, was der Kleinen vorschwebte, und den Vorlieben der Mutter, vertreten durch meine Person.
Ungemischtheit, sprich Reinheit ist ein Ideal.
Gemischtheit hingegen reinste Wirklichkeit.
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