Gefahr? Für die Schweiz? Und schleichend? Von innen? Wer Dramatisches erwartet, dürfte enttäuscht sein: Es geht mir um Ämter auf Gemeindeebene. Man hat längst festgestellt, dass die Zeiten vorbei sind, als es noch für Ehrensache galt, ein solches Amt zu betreuen. Damals herrschte auch eine Art Schutz des Amtsträgers durch die Autorität seines Mandates. Heute wird reihum Kritik laut. Dazu kommt, dass an die Amtsführung wie überall höhere Anforderungen gestellt sind. Wer tut sich so etwas an? Über dieses Problem lässt sich Vieles nachlesen.

Bei mindestens zwei verschiedenen Gemeinden habe ich Streitereien mitbekommen, die sich über Jahre hinzogen. Auch Geschichten von Zorn und Verachtung zwischen Dörfern verliefen sich über viele Generationen in trüber Vergangenheit. Solche Fälle gibt es landauf landab. Man darf schon etwas Betroffenheit zeigen bei der Einsicht, dass die Selbstverwaltung, die als Subsidiarität in unserer Verfassung wurzelt, ohne Streit nicht zu haben ist.

Wenn nun aber die Ämter verwaisen oder von Hitzköpfen beritten sind, die Streit sähen, geraten die Gemeinden zunehmend unter Verwaltung. Ein Stab fachlich geschulter Beamten übernimmt die Führung, Bürokraten, Theoretiker.

Und auch sind neuerdings einer Kritik von überall her ausgesetzt: Presse, Ausschüsse, Volksbegehren, Leserbriefe, Umfragen, Rankings. Da muss der Lohn schon stimmen, dass man sich so etwas antut.

Am besten verlegen wir die Schweiz gleich nach Frankreich. Da gibt es keine Selbstverwaltung, alles wird in Paris entschieden.

Also gibt es unter Dörfern auch keinen Streit.

Hätte ich die Wahl, ich wüsste gar nicht recht, wie entscheiden.