Wer hat Angst vor dem Schwarzen Loch? Ich nicht.

Einmal mehr bereitet uns etwas Schwarzes Unbehagen. Wie sollen wir damit umgehen? Zwar stellt es keine unmittelbare Bedrohung dar, aber allein die Tatsache, dass es vorhanden ist, kann einem zusetzen.

Der Ausdruck Schwarzes Loch ist sachlich, denn es verschluckt auch Licht. Daher sehen wir es schwarz. Folglich müsste es dort jedoch heller sein als sonstwo. Demnach ist das Loch alles andere als schwarz. Aber die Masse wird dort in unvorstellbarem Masse verdichtet, wir würden sogleich zermantscht. Das macht schon Eindruck. Dabei ist Verdichtung keine Ausnahme. Wir selbst verkörpern einen bestimmten Grad an Verdichtung. Also besteht zwischen dem Schwarzen Loch und unseren planetarischen Verhältnissen bloss ein Unterschied nach Graden.

Und ob dieser Unterschied so entsetzlich gewaltig ist oder nicht, lässt sich in kosmischen Vergleichen gar nicht festlegen. Im Weltall ist nichts klein oder gross. Die Grössen sind einfach da. Jede still für sich. Sie bewegen sich in unendlichen Koordinaten, und unser Denken folgt ihnen wie ein Zoom.

Vielleicht ist es diese Unendlichkeit, die uns Grauen bereitet. Wie wäre etwas vorstellbar, das nie begonnen hat und nie endet? An welchem Ort befindet sich ein Raum, der sich unendlich ausdehnt?

Da kuschle ich mich doch lieber in ein Schwarzes Loch.