Wir fragen nach Herkunft von Kosmos und Leben, nach Grund und Ziel des Ganzen und in welchem Zusammenhang es zu verstehen wäre. Diese Fragen gelten für gross, da sie den denkbar grösstmöglichen Gegenstand befragen. Die Fragen selbst aber sind eigentlich klein.

In der heutigen Öffentlichkeit wirken solche Fragen fehl am Platz. Wie man jedoch hört, leiden manche Menschen insgeheim daran, dass diese Fragen seit Menschengedenken ohne eine Antwort geblieben sind, die schlüssig wäre und für alle auf Anhieb verbindlich.

Ob klein oder gross, kosmisch gesehen heben sich Grössen auf. Klein nenne ich diese Fragen, da wir sie im alltäglichen Leben stellen. Deshalb sind sie nicht unbedeutend. In dieser Grössenordnung erhalten wir auch Antworten genug, mit denen wir Einiges anzustellen in der Lage sind. Woher, warum, wozu, wie. Diese Fragen, genauer das Fragen überhaupt ist irdischen Verhältnissen entwachsen. Vielleicht haben sie mehr mit uns zu tun als mit den Sachen um uns herum. Ich stelle sie mir als Pfeile mit Fragezeichen vor, die auf einer Kugel regelmässig verteilt sind und in alle Richtungen verweisen. Dieses Bild soll klarmachen, dass unsere Fragen womöglich einzig den planetarischen Verhältnissen entsprechen, denen sie entwachsen sind. Sie übersteigen sie nicht. Kein Pfeil führt von der Kugel weg.

Wenn man in praktischen Belangen in Sackgassen gerät, heisst es oft, die Frage sei falsch gestellt. Vielleicht trifft das auch hier zu. Oder in ähnlicher Weise. Wir nehmen einfach an, dass die Zusammenhänge, die unser Fragen sinnvoll veranlassen, diese Ketten von Ursache und Wirkung, von Grund und Folge die planetarischen Verhältnisse übersteigen und Gültigkeit haben, soweit und so tief der Kosmos reicht.

Für diese Annahme jedoch fehlt uns jede Garantie.

Es kann sein, dass wir mit unseren Fragen der Gesamttatsache Kosmos nicht gerecht werden. Vielleicht lässt die Grösse des Gegenstandes Fragen dieser Art gar nicht zu, weil sie nicht dahin passen.

Aber was wäre etwas ohne Grund und Ziel und jenseits von Anfang und Ende? Was weder mit Sinn noch Unsinn auch nur ansatzweise begreifbar wäre?

Wir können es uns anders nicht vorstellen. Das zeigt, wie sehr wir irdischen Umständen verhaftet sind.

Vielleicht lindert die Qual an diesen grossen Fragen ein Gefühl, eine wortlose Stimmung, die sich bei dem Gedanken einstellt, dass das umfassend Eigentliche, das wir zu begreifen begehren, wohl jenseits unserer Fragen liegt. Kein Wann, kein Wozu, kein Warum, kein Woher.

Dieser Gedanke jedenfalls reizt mich ungemein.

Als würden Karten neu gemischt.