Kürzlich in einem Gratisblatt verglich der Musiker Dodo die Eigenarten zwischen Zürchern und Bernern. Urteile dieser Art sind genauso richtig wie sie falsch liegen. Ich persönlich habe immer darauf Appetit.
Berner lachten uns Gesicht, meint Dodo. Und die Frauen schauten dir in die Augen. Alles in allem verstünden diese Leute besser zu leben.
Besser als Zürcher, darf man ergänzen. Und Dodo ist Zürcher.
Diesen Vergleich möchte ich durch eine Bewandtnis anreichern, die aus der Schweizer Geschichte stammt: Die Franzosen besetzten 1798 der Pässe wegen die Schweiz. Zugleich räumten sie mit dem städtischen Feudalismus auf. In Bern stiessen sie auf einen Staatsschatz, der in bar unter den Dächern herumlag, während sie in Zürich keine einzige Münze fanden.
Dort hatte man sämtliche Gelder investiert.
Die Zürcher, geschickt in Geldgeschäften, lachen dich nicht an. Ihre Frauen senken den Blick. Alles in allem wissen diese Kaufleute nicht, wie man gut lebt.
Was nun ist Lebensqualität? Einträglich kalkulierte Rendite, aber Kälte unter den Menschen und Misstrauen? Oder Warmherzigkeit und Frohsinn bei nachlässiger Geldwirtschaft? Es scheint, dass beides nicht zu haben ist.
Mir jedenfalls fällt die Wahl leicht.
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