Männer gehen zur Sache. Bei aller Rohheit könnte das sehr wohl seine natürliche Richtigkeit haben.

Denn der Mann drängt genau da hin, wo die Natur ihn haben will: Zu dem alles verzehrenden Augenblick, da er sich in den mondblutigen Schoss entleert, als legte er eine Milchstrasse in kosmische Tiefen. Mit dieser lustvollen Phantasmagorie wird er zur Fortpflanzung überlistet.

Diese Schreibweise ist sehr heterolastig, tut mir leid. Aber ich mag ihre Poesie.

Wir drängen dahin, weil eine Sirene namens Eichel mit ihren hoch verdichteten Reizzellen die feinen Zwischenklänge der Lust, wie etwa die multiple Weiblichkeit einer Prostata, unentwegt übertönt. Die Eichel spriesst als üppige Blüte an einem Stamm, der im Rückenmark verwurzelt ist. Der Umgang mit ihr erfordert wenig Charakter. Und die simple Fertigkeit, die sie bedingt, vergleicht sich mit der Handhabe einer Gangschaltung.

So ist es von Natur aus eingerichtet. In freier Wildbahn wäre es lebensgefährlich gewesen, hätte man sich in ein mehrstündiges Vorspiel vertieft. Das Umfeld wäre völlig aus Aug und Sinn gewichen. Und alles, was überleben muss, hätte sich ungestört angeschlichen. Raubtiere, hungernde Menschen auf Wanderschaft.

Der Mann wacht natürlicherweise mit Fernblick, weil seine Aufmerksamkeit nicht nach innen gebunden wird. Dank seiner Eichel, der Sirene, büsst er seine Wachsamkeit nur kurzfristig ein, sodass er zügig zum Zeugen kommt und die Umsicht rasch wieder aufgreift. Jede liebevolle Verzögerung würde diesen Vorgang in Gefahr bringen.

Das nimmt man wohl besser nicht für bare Münze. Wie auch, ich bin ja kein Evolutionsbiologe. Aber womöglich lädt es zum Nachdenken über ein Verhalten ein, das sich doch sehr leicht moralisieren lässt.

Gefahren dieser handfesten Art sind unter uns längst verstummt. So ist es nur angemessen, wenn Männer ihr Verhalten und Wahrnahme in dieser Angelegenheit verfeinern. Mann, lerne verzögern! Und die Liebe ist dein. Aber nicht nur, weil deine Liebesfähigkeit am Geschick der Verzögerung gemessen wird.

Zur Kunst der Verzögerung gibt es von alters her Handreichen zur Genüge, wie das Kamasutra oder Ähnliches.

Und das verstehen Männer doch: Handreiche.