Aus meiner Sicht ist es naheliegend, wenn Heranwachsende in Netzwerke und Spielwelten verschwinden. Wer ihnen diese Möglichkeit streitig macht, trifft sie hart.

Verwöhnung ist es nicht, das wäre zu kurz gegriffen. Im Gegenteil: Es gibt schon Primarschulen, die in den Härtegraden einer Berufsmatura Noten vergeben.

Der Grund liegt woanders: Alles an Heranwachsenden wird analysiert. Sie unterstehen einer ständigen Supervision. Lehrkräfte, Ausbildner evaluieren auf Knopfdruck ihre Leistungen, wohl auch zu dem Zweck, dass man gegenüber Vorgesetzten, Ämtern und Elternschaften vorwurfsfrei bleibt. Auch zu Hause wird man dauernd verglichen. Mit anderen, mit früher.

Heranwachsende haben sich in Strukturen zu bewegen. Sie tun es virtuos wie lustlos, aber sie halten sich an Menschen, die geboren sind wie sie.

Auch werden sie zu dauernder Reflexion angehalten, sodass sie Floskeln einüben, die sie vor vertiefter Analyse verschonen. Vielleicht wäre eine Ohrfeige weniger verletzend als das Wohlwollen laienhaften Psychologisierens.

An Hochschulen verhält es sich nicht anders. Die Augenwischerei, besser Ohrenwischerei lässt sich dort täglich erproben.

Es fängt immer bei einem Anliegen an, das ernst zu nehmen ist. Aber die virtuelle Welt scheint realer geworden zu sein, sprich echter, greifbarer, direkter, als dieses inter-supervisionär strukturalistisch-konstruktivistische Sozio-Polito-Psychologisieren. Man mische Schlüsselworte dieser Art irgendwie in sein öffentliches Reden, und alle zeigen sich zufrieden.

In Versailles pflegten sie das künstliche Grinsen und andere Taktiken. Die Echtheit jener realen Begegnungen lässt sich zuverlässig bezweifeln. Genau wie heute, wie mir scheint.