Etwas kocht hoch in der Welt! Wer facht es an? Wer dämpft es herunter? Eine Pendlerzeitung vom 21. Juli 2017 gibt Auskunft: Störefriede sollen von der Schule verwiesen werden können. Zur Entlastung von Klassen, Lehrkräften und Behörden. Die Einrichtung Schule mit ihren Klassenformationen ist eben ein Überbleibsel aus Zeiten von Garnison und Kaserne, da die Rute Pflicht war. Schläge wären nützlich, sind aber längst untersagt. Das Verbot gilt auch für Eltern, die bei durchschnittlich eineinhalb Kindern notorische Anfänger sind. Auf solche Leute sollte man den Druck nicht erhöhen. Wer weiss, was ihnen, ausser Schläge, so alles in den Sinn kommt, damit ihr Leben in den Fugen bleibt.

Eine Polizeihündin der Drogenfahndung posiert mit ihrer Beute. Zugleich vermeldet Hamburg einen Rekordfang. Noch immer werden Mittel aus der Gesellschaft gefiltert, die träge Menschen zuverlässig aufputschen oder unterschwellig streitlustige Personen im richtigen Moment herunterbringen. Wie überall beklagt, nimmt der Leistungsdruck zu. Zugleich befindet sich die Legalisierung im Vormarsch, wohl zur rechten Zeit. Vielleicht erarbeiten zwei Drogenfahnder vorsorglich ein neues Standbein, indem sie Empfehlungen zu Cordon-Bleus abgeben.

Die menschliche Natur benötigt Ausgleich, sie lässt sich nicht beliebig hochzüchten. Das passt auch zum Artikel über junge Frauen, die heute unverblümt über Sex reden. Gut für all die Jungs, die genauso unter Leistungsdruck stehen und täglich Millionen von Spermien reifköcheln, die auf Abfuhr drängen. Aber mit dieser weiblichen Offenheit wird ihnen gleichwohl kein Blankocheck erteilt.

Auf der einen Seite schleift die Wirtschaft ihre Klingen feiner, auf der anderen öffnen neue Blumen ihre Kelche.

Abstossen, auffangen. Zeitgleiche Abläufe menschlicher Gesellschaft. Vielleicht eine Art Natur?

Eine Muslimin, auf diese Freizügigkeit hin befragt, antwortet, sie sei so erzogen, dass sie sogar über ihre Erfahrungen im Küssen öffentlich Stillschweigen wahrt. Hierzulande mag man die Regeln ihrer Kultur wider die moderne Offenheit anprangern. Immerhin kühlt sie die Hitze unter Menschen ab, gerade was Verschleierung angeht. Sex und vor allem Eifersucht lassen die Verhältnisse aufschäumen. Sie zerrütten ganze Gemeinwesen.

Angehörige des Islamischen Staates geraten in die Fänge eines shiitischen Rachevollzugs, der ihre Untaten mit gleicher Münze heimzahlt. Die islamischen Völker zerfleischen sich nun gegenseitig. Verhältnisse, die derart hochkochen, fördern den Wunsch nach Eingriff und Entmündigung, ob bezweckt oder nicht.

In China wird die erste Waldstadt gebaut. Menschen brauchen Orte, wo sie Ruhe tanken und ins Fliessen kommen. Offensichtlich versteht das sogar der chinesische Staatskapitalismus.

Die Schweiz erzielt Rekordexporte mit Medikamenten. Dabei dürften Psychopharmaka einen wesentlichen Teil ausmachen. Wir polstern den ruhigen Hort Schweiz aus mit solchen Erträgen, die wir dank dessen erwirtschaften, dass Ausländer, die dem Weltgeschehen bar ausgeliefert sind, Gebrechen erleiden und Depressionen und Angststörungen aushalten.

Die Meldung wirkt wie mit Absicht mitten hinein gesetzt, dass das Bärtierchen jede Form von Katastrophe übersteht. Eine Art Hoffnungsschimmer, dass die Natur für eine solche Ausrüstung sorgt. Ebenso entspannend mag es sich anhören, dass Neurotiker Krankheiten besser bewältigen als Menschen, die ausgeglichen sind.

Und zwei Seiten mit Fotos zeigen, wie man sich an der Liebe zu Tieren aus vollem Herzen freuen kann.

Zuletzt lässt sich erfreulicherweise mit dem Bericht über die jungen Frauen die Tatsache kurzschliessen, dass emanzipierte Damen nicht notwendig Herzensfilme wie «Casablanca» oder «Vom Winde verweht» bevorzugen, sondern ebenso die Blutbäder von Tarantino oder den tödlichen Fetischismus eines Hannibal Lector.

Wunderbare Welt, in der die Dinge hochschäumen und niederkochen.

Genau in dir will ich leben.